Blog
Aggression, ein strapazierter Überbegriff
Jedes "Aggressionsvehalten" ist stets eine Ausdrucksform des Hundes, die einige Gesichter und immer Ursachen hat.
Beispielsweise, wenn Unsicherheiten Menschen gegenüber falsch behandelt werden, können diese letztlich auch in "Aggression" münden.
"Aggression" entsteht nie von heute auf morgen
Davor gibt es immer genügend Anzeichen, daß etwas in der Beziehung nicht stimmt, und häufig wurden diese Anzeichen nicht wahr genommen oder nicht erkannt.
"Aggression" kann ausgelöst werden durch Fehlverhalten von Hundemenschen, unrichtige
Verhaltensanalysen, durch eine chirurgische Kastration uam.
"Kastration ersetzt Erziehung nicht"
Im Zusammenleben von Mensch und Hund geht es um Individualität und darum Sicherheit zu vermitteln, Bedürfnisse zu erkennen und zu erfüllen, Vertrauen aufzubauen, Verständnis aufzubringen, Verantwortung zu übernehmen; und natürlich um Spiel & Spaß!
"Aggressive" Ausdrucksformen enthalten auch stets sichtbare Warnungen, die unbedingt in unsere Überlegungen miteinbezogen werden müssen. Aber auch Inneres, wie Unwohlbefinden, Stress, Angst oder Schmerzen sind untrennbar damit verbunden.
Oftmals werden ungeübte Pelznasen (ohne Erziehung) "vermenschlicht". Letztlich bedeutet das für viele Hunde nur eines, nämlich Stress auf dem Weg zu einer Erkrankung und in eine mögliche Aggressionsform.
Gründe für "Aggressionen" gegenüber Artgenossen am Beispiel von Hundebegegnungen
Der Hund kann Begegnungen mit Artgenossen nicht gemeinsam mit seinem Menschen lösen, wenn dieser bei Hundebegegnungen falsch handelt.
*** Mein Hund wird wieder wie verrückt bellen *** Hoffentlich hält die Frau ihren Hund fest genug an der Leine *** Diesen Vierbeiner "mag" meiner nicht *** uam.
Bei verunsicherten Hundebesitzern steigen in Sekunden all diese Gedanken wie Schreckgespenster auf. Meist grundlos.
Doch die innere Anspannung und die falsche Körpersprache des Menschen signalisieren dem Hund: GEFAHR rollt an!
*** Warum ist mein Mensch nervös und unsicher? *** Ohhh, ein anderer Hund, aber mein Mensch will nicht an ihm vorbeigehen ... alles klar, dann muß ich das regeln und dem "bösen" Artgenossen Bescheid sagen*** uam.
Damit das nicht zum Ritual wird, lege Dir einen Wissensvorsprung zu - innerliche und äußerliche Ruhe und Souveränität.
Häufig wird der Hund mit allen Mitteln zurückgehalten und ihm Schmerz zugefügt (Vertrauensbruch), weggezerrt (Schmerzen und Vertrauensbruch) oder gar diszipliniert (Vertrauensbruch).
Der Hund lernt, sich Menschen und Artgenossen vom Leib zu halten; beispielsweise durch Knurren (das als Ausdrucksform niemals unterbunden werden darf).
Zugegeben, es ist für Hundebesitzer auch nicht immer leicht, in Stresssituationen ihre Emotionen zu kontrollieren. Genau das aber wird umgekehrt von Hunden verlangt (häufig ungelernt) und es heißt Selbstbeherrschung oder Impulskontrolle.
Da ist es einfacher den Hund zu "korrigieren". Das wiederum liegt in der Natur des Menschen ...
Wenn es dann auch mit der Hundeschule nicht klappt, wird der Vierbeiner weitergegeben bzw. landet (neuerlich) im Tierheim oder wird sogar gesetzwidrig eingeschläfert.
Die Annahme, daß Hundekontakt immer gewährleistet sein muß, ist ein MYTHOS.
Obwohl die Zusammenführung von Artgenossen zu bejahen ist, ist sie je nachdem, nicht immer das erste Mittel der Wahl. Wenn die Belastung für einen Hund (noch) zu groß ist, sollten Situationen immer individuell bewertet werden; wie sonst auch.
Um ein entspanntes und soziales Verhalten zu entwickeln, brauchen Hunde nicht immer und jederzeit Artgenossen.
Beispielsweise haben Wildhunderudel wenig(er) Kontakt zu ihresgleichen. Sie respektieren einander und beachten Grenzen. Sie beschnüffeln sich bei zufälligen Kontakten, spielen eventuell ein wenig miteinander und gehen wieder ihrer Wege.
Nicht zu vergleichen mit Hunden aus dem Auslandstierschutz, die häufig um ihr tägliches Überleben kämpfen müssen.
All das heißt natürlich nicht, daß Hunde keine Kontakte zu Artgenossen haben sollen.
Manche haben tatsächlich kein gesteigertes Interesse an Artgenossen. Andere wieder brauchen für ihr Glück Hunde im Zusammenleben. Und ausgeglichene Fellnasen freuen sich meistens über Begegnungen mit ebenfalls ausgeglichenen Fellnasen:).
Hundehaltung im Wandel der Zeit
Wir haben unlängst darüber sinniert, wie Hundehaltung früher war; so vor 30 Jahren. Einfacher, natürlicher. Umwelterfahrungen machten Hunde von Welpenbeinen an, indem sie fast überall dabei waren. Sitz und Platz ergaben sich von selbst :). Ja, wirklich. So waren sie gut sozialisiert. Auch in den Städten waren Hunde gern gesehen.
Heute sind viele Vollzeit-Familienhunde überbeschäftigt und gestresst. Da bleibt das einfach nur Hund sein dürfen, auf der Strecke ...
Viele Hunde, auch die meiner Großeltern, hatten ein gutes und beschauliches Leben. Sie lagen stundenlang träge herum und träumten vor sich hin. Sie bekamen je nachdem Fleisch, Brei, hartes Brot für die Zahnpflege, Gemüse, Obst oder Beeren zu fressen. Dann und wann besuchten sie einen Hundekumpel. Täglich begleiteten sie meinen Großvater und niemals sind sie weggelaufen. Wozu auch, wo sie doch ein beschauliches Leben führten.
PFOTEVITALDOGS, Doris Muchna, www.hundetraining-pfotevital.at, +43/664 3132 317
Hi Hundeliebhaber!
Wir verwenden Cookies
Wir können diese zur Analyse unserer Besucherdaten platzieren, um unsere Website zu verbessern, personalisierte Inhalte anzuzeigen und Ihnen ein großartiges Website-Erlebnis zu bieten.