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Ein neuer Hund zieht ein: die Eingewöhnung eines Hundes aus dem Auslandstierschutz braucht Gelassenheit, Geduld und Zeit
Die Auswahlkriterien eines Hundes aus dem Tierschutz sind andere, als bei einem seriösen Hundezüchter.
Diese Fellnasen tragen immer ein emotionales Rucksäckchen mit oft unschönen Erlebnissen aus der Vergangenheit mit sich.
Fellfarbe, Größe und optische Ähnlichkeiten mit dem Wunschhund sind häufige Auswahlmotive
Wichtig ist auch die Überlegung, ob Du eher ein sportlicher Typ bist oder eher einer der es gemütlich angeht und das Interesse über regelmäßige Spaziergänge nicht hinausgeht.
Konkrete Tipps zur Eingewöhnung: So vermeidest du Fehler von Anfang an
Biete genug Rückzugsmöglichkeiten
Dein Hund braucht viel Ruhe. Der Rückzugsort soll ein sicherer Hafen sein.
Vermeide Futterexperimente
In den ersten sollte Ähnliches, nicht zu hochwertiges Futter gegeben werden. Eine zu rasche Futterumstellung kannten Körper zusätzlich belasten. Anfänglich die Tagesration drei bis viermal aufteilen. Auch später ist zwei bis dreimal täglich zu füttern ideal für seinen Blutzucker, der dann nicht Karusell fährt.
Routinen und Rituale entwickeln
Damit dein Hund Sicherheit gewinnt in der neuen Welt, ist für ihn Vorhersehbarheit wichtig. Klare Abläufe helfen ihm, viele neue Eindrücke einzuordnen und zu verarbeiten.
Doppelt sichern auch mit Sicherheitsbrustgeschirr
Wann immer du das Haus verlässt ist eine korrekte Sicherung unverzichtbar. Je eine Laufleine am Halsband und Sicherheitsbrustgeschirr. Keine Flexileine(n).
Kurze, dafür häufigere Gassigänge von ca. 10 Minuten
Hunde aus Tierheimen, Hunde die an Ketten waren, müssen den Unterschied zwischen drinnen und draußen oft erst lernen (Welpen sowieso). Zeige deinem Hund, wo er sich lösen kann und lobe ihn erfreut und ruhig. Anfängliche Routinen wie gleiche Wege, helfen ihm bei der Orientierung.
Je nachdem in den ersten ein bis zwei Wochen viel Besuch vermeiden
Gib deinem Hund die Chance sich an die neue Bezugsperson(en) zu gewöhnen. Wenn er sehr zurückgezogen ist, gib ihm Zeit, bevor du ihn Verwandten und Freunden vorstellst.
Lerne die Körpersprache deines Hundes zu lesen
Für einen guten Start ist es wichtig zu erkennen, was dein Hund empfindet, wie es ihm geht. Darum lerne seine Signale richtig zu interpretieren und richtige eigene Signale zu senden.
Ein abgewandter Kopf oder angelegte Ohren können wichtige Hinweise sein, daß er sich bedrängt fühlt. So kannst du vermeiden, daß dein Hund deutliche Mittel wie Schnappen einsetzt, weil er davor nicht verstanden wurde.
Suche dir rechtzeitig Unterstützung durch einen Profitrainer, qualifiziert auch im Verhaltensbereich
Hunde aus dem Auslandstierschutz können sehr unterschiedlich sein und Schwierigkeiten mitbringen, die du nicht erwartet hast. Häufig trägt der Schein, daß dein Hund mit allem gut zurecht kommt. Selbst für erfahrene HundehalterInnen mit Hunden aus dem Ausland, ist es manchmal notwendig professionelle Unterstützung anzunehmen. Kompetente Verhaltensberatung kann den Start ins gemeinsame Leben deutlich erleichtern.
Einen Hund aus dem Ausland, aber auch aus dem inländischen Tierschutz einzugewöhnen, bedeutet auch immer improvisieren, lernen, ausprobieren "light".
Möglicherweise ist dein Hund da und dort auch eine "coole Socke" und nimmt so manche neue entspannt auf.
Wichtig ist jedenfalls, daß du ihm Halt und Orientierung vermittelst. Dein Hund hat eine traurige Vergangenheit, doch sei dir bewußt, daß er jetzt in Sicherheit und gut bei dir aufgehoben ist. Für ihn zählt, daß er in der Gegenwrt gut zurechtkommt.
Berücksichtige auch, daß die Aufnahme eines Hundes immer Vezicht und Einschränkungen mit sich bringt.
Hundekinder haben öfter Schwierigkeiten, ihr Geschäftchen zu verrichten, da sie erst lernen müssen, draußen von drinnen zu unterscheiden. Die kalte Jahreszeit trägt auch ihres dazu bei. Dazu kommt, daß sie von Umwelteinflüssen abgelenkt sind und dann glatt darauf vergessen. Mit Geduld und einem guten Zeitmanagement klappt es bestimmt. Faustregel: kurz nach der Fütterung, dem Spielen und nach dem Schlafen muß dein Hund raus.
Tierheim-Mitarbeiter können in der Regel das Verhalten der Hunde im Tierheim beschreiben. Sie können aber nicht vorhersehen, wie sich ein Vierbeiner in seinem neuen Zuhause entwickelt. Dies uhängt auch davon ab, ob bereits Wissen und Erfahrung seiner neuen Menschen vorhanden ist, oder ob es sich diesbezüglich um "Neuland" handelt.
Interessenten, Pflegefamilien, Adoptanten
Die Bereitschaft, professionelle Verhaltensberatung (kein Volltraining!) in Anspruch zu nehmen, sollte vorhanden sein.
So mancher Verein ist gut vernetzt, wozu auch manchmal Profi-Hundetrainer*innen zählen, die erfahren sind in punkto Beratung und Umgang mit Hunden aus dem Auslandstierschutz.
Von einem umfassenden Hundertraining in den ersten Wochen/Monaten ist abzuraten, da es zu Überforderung und in der Folge zu Stress kommen kann, welcher zu Fehlverhalten führt.
Das gilt ebenso für Besuche in Hundezonen, die tabu sein sollen. Naturgemäß besteht noch keine wirkliche Bindung und der Hund ist auf sich alleine gestellt. Ebenso stehen Trainingseinheiten noch in den Kinderschuhen, da sie aus kleinen Schritten bestehen.
Hunde und Kinder
Viele Eltern sind unsicher, ob die Haltung eines Familienhundes eine gute Idee ist.
Denn es ist nichts schlimmer, als den geliebten Vierbeiner wieder abgeben zu müssen, weil es Probleme zwischen Hund und Kind gibt; oder sich herausstellt, daß der Zeitaufwand für die Erziehung des Hundes zusätzlich zur Erziehung des Kindes unterschätzt wurde.
Überlege alle Situationen und denke daran, daß dein Hund sein Leben vertrauensvoll in deine Hände legt.
Info 2019 "Dein Hund aus dem Auslandstierschutz"
"Pfotevitaldogs" Doris Muchna, www.hundetraining-pfotevital.at
Hi Hundeliebhaber!
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